Zeichnen

Artikel Portätzeichnen

18.12.2011 um 14:22 Uhr

Emersacker. Den Drang, seine Mitmenschen mit dem Zeichenstift aufs Korn zu nehmen, hat wohl jeder von uns einmal, und sei es auch schon lange zurückliegend, in der Kindheit, der Schulzeit gewesen, verspürt. Auf alten Schulbänken, in Schulheften und an Abortwänden hatte dieser Drang sich produktiv niedergeschlagen, die markanten Gesichtszüge schülerischer Mitgefährten, und die Visagen verhasster oder auch nur mild belächelter Lehrer, waren der Vergänglichkeit entrissen, und wohl nicht gleich der Ewigkeit, so doch zumindest der Geringschätzung der schulischen Nachwelt überantwortet worden.

Nicht von Ungefähr sagte ich "aufs Korn nehmen", denn ganz deutlich wurde der Zeichenstift zur Waffe, wenn es der Reduktion durch die Linien gelang, das Wesen des Gegners zu treffen, durch den Stift sich den Gegner zuzuspitzen, und Eimer des Hohnes und des Spotts über ihm auszugießen. Die gelungensten Treffer wurden, erbeuteten Jagdtrophäen wilder Safaris gleich, von Banknachbar zu Banknachbar, von Reihe zu Reihe, weitergegeben, zur Schadenfreude der Einen, zur Wut und Empörung der Anderen, der Getroffenen …

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Artikel Aktzeichnen

18.12.2011 um 14:16 Uhr

Emersacker. Zwar mag bereits im Mittelalter vereinzelt nach dem lebenden Modell gezeichnet worden sein, doch seine universelle Bedeutung für die künstlerische Ausbildung und Arbeit erlangte das Aktzeichnen erst in der Renaissance. Während Christoph Kolumbus sein Amerika entdeckte, nahmen die Künstler Italiens ihr wiederentdecktes "Gelobtes Land" in Besitz: der Mensch in seiner natürlichen Nacktheit war für die Kunst neuentdeckt worden. Durch nichts ließen ihre direkten Nachfolger sich aus diesem Land wieder vertreiben: Das Aktzeichnen zieht sich fortan wie ein roter Faden durch die Kunstgeschichte Europas. Mögen Stilepochen und Moden in Malerei und Plastik einander auch beständig ablösen, in ihren Aktzeichnungen bleiben die abendländischen Künstler einander durch alle Epochen engverbunden.

Das Vermächtnis der Renaissance Hier kurz einige der wichtigsten Erkenntnisse und Neuerungen, die die Einstellung zur figürlichen Darstellung des Menschen in der Renaissance revolutionierten, und das Fundament des modernen Aktzeichnens mitbegründen: Die Entdeckung der Linearperspektive, also der geometrischen, zeichnerischen Konstruktion einer perspektivischen Raumdarstellung in der Ebene durch Filippo Brunelleschi (Goldschmied, Maler, Architekt (Kuppel des Doms von Florenz) 1376-1446) …

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